Finanziell krisenfest

So machst du dich finanziell krisenfest!

Finanzielle Krisen können theoretisch jeden Menschen betreffen. Nicht selten machen sie sich jedoch dann bemerkbar, wenn man überhaupt nicht auf sie vorbereitet ist. Bei dieser Thematik blicke ich zudem häufig in fragende Gesichter, wenn es um die Frage geht, wie hoch die Summe der Rücklagen sein muss, die uns eine Krise überstehen lässt.

Geschweige denn von der Dauer, über welche die Rücklagen ausreichen müssen. Sich finanziell krisenfest aufstellen, ist in der Umsetzung gar nicht so schwer – man muss nur wissen wie…

Die Grundvoraussetzung, um sich überhaupt zielorientiert mit dieser Thematik auseinandersetzen zu können, ist der Überblick über die eigenen Finanzen. Bezüglich dessen gibt es einfache Methoden, um sich für die Zukunft eine beständige Übersicht zu schaffen. An dieser Stelle empfehle ich dir, einen Blick in meinen älteren Blog zu werfen – dort erfährst du alles zum Thema „Kenne deine Ausgaben“.

Kommt Zeit kommt Rat

Nachdem du dir also einen umfänglichen Überblick über deine Finanzen verschafft hast und weißt, wofür du dein Geld ausgibst bzw. worin du vielleicht auch investierst, geht es zum nächsten Schritt. Bei diesem geht es darum zu schauen, wie viele Monate oder welche Zeitperiode überbrückt werden müssen.

An dieser Stelle hilft ein Blick in die Vergangenheit und sich anhand dessen einen groben Überblick verschaffen. Reflektiere für dich, wie lange es in der Regel dauert, bis du einen neuen Auftrag ergatterst oder einen neuen Job gefunden hast. Die Zeitspanne dessen liegt bei Angestellten in der Regel zwischen 3 und 6 Monaten und bei Selbstständigen zwischen 6 und 12 Monaten – ich persönlich empfehle es jedem Selbständigen, sich Rücklagen für 12 Monate zu schaffen. Einfach aus dem Grund, stressfrei und ohne Druck durch das eigene Leben laufen zu können. 

Selbstverständlich müssen nicht alle Rücklagen auf einem Konto gehortet werden. Allerdings sollte man sich stets vor Augen führen, auf das Geld im Notfall kurzfristig zugreifen zu müssen. Der Zeitraum hängt demnach wesentlich von dem persönlichen Risikoempfinden sowie der eigenen Bereitschaft und Erfahrung ab.

Keine schlaflösen Nächte – mit dem persönlichen Krisenplan

Natürlich besteht der eine Weg darin, seine Ausgaben mal 6 zu addieren, um zu wissen, wie hoch die Summe an Rücklagen letztendlich sein muss. Dennoch empfehle ich an dieser Stelle eher, einen Krisenplan anzulegen. Hierzu kannst du wieder auf ein einfaches Stufenmodell zurückgreifen. Fakt ist, während einer Krise wirst du nicht Däumchen drehend auf einem Stuhl hocken. Frage dich also, was genau du machst, wenn eine Krise stattfindet. 

Schreibe dir einen Aktivitätenplan auf und außerdem, auf welche Ausgaben du beispielsweise für den gesetzten Zeitraum verzichten könntest. In den ersten drei Monaten solltest du zudem mit den vollen Ausgaben rechnen, denn es dauert erstmal seine Zeit, bis man die Krise tatsächlich realisiert hat oder bemerkt, dass das Geschäft nicht läuft. 

Ein gefährliches Hamsterrad verbirgt sich häufig leider genau darin. Viele Menschen denken, dass es lediglich der eine Auftrag ist, der diesen Monat wegbricht. Dann zieht der nächste Monat ins Land, bis man plötzlich vor einer kompletten Auftragsflaute steht. Grundsätzlich ist es also nicht verkehrt, vielmehr dringend zu empfehlen, einen Krisenplan parat zu haben, wenn die Krise plötzlich da ist.

Reduzieren hilft

Der Krisenplan dient neben der bestehenden finanziellen Sicherheit vor allem aber auch dazu, mental auf der Höhe zu sein. Das erste und absolut hilfreiche Tool, um mit seinem Plan gut aufgestellt zu sein, ist das Reduzieren. Versuche, auf alle Aussagen, die nicht zwingend notwendig sind, zu verzichten. Solltest du beispielsweise bemerken, dass auch im dritten Monat keine Aufträge in Sicht sind, kannst du dein Büro anderweitig vermieten und das Home Office in Erwägung ziehen.

Wenn du dir diese einzelnen Dinge aufschreibst, kannst du sie zudem direkt in deiner Rücklagen-Planung berücksichtigen. Dieses Reduzieren kannst du danach in einem sechs- oder zwölfmonatigen Rhythmus fortführen. So wirst du mit jedem Mal sicherer und bemerkst, welche Dinge du wirklich brauchst.

Zeit effektiv nutzen

Sollte irgendwann der Zeitpunkt eintreffen, an dem du bemerkst, dass es einfach nicht vorangeht, gibt es einen weiteren hilfreichen Tipp. Versuche, vorausschauend zu handeln und ziehe in Erwägung, Ausschau nach einem neuen Job zu halten. Außerdem besteht die Möglichkeit, die Zeit für eine sinnvolle Weiter- oder Fortbildung zu nutzen. Selbstverständlich kannst du in diesen Zeiten auch andere Dinge tun, die dir gut tun. Die Hauptsache ist, dass alle Kosten und mögliche andere Summen in deinem Plan berücksichtigt werden.

Im Grunde genommen kannst du ab sofort damit beginnen, dir von jedem Gehalt, jeder bezahlten Rechnung eines Kunden oder anderen Geldern jeweils 10-15% monatlich abzuzwacken – und dies als deine Rücklageneinzahlung zu betrachten. Je nachdem, wie viel und schnell du deine Rücklagen aufbauen möchtest, empfiehlt es sich, das Geld sobald es da ist auf ein separates Konto zu verbuchen, ganz nach dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn! Und ich verspreche dir, dass dich die Verknüpfung eines Krisenplans mit den ausreichenden Rücklagen, definitiv auf einen positiven Gemütszustand einzahlen wird.

Wie sieht es bei dir aus? Drückst du dich vielleicht auch davor, einen vernünftigen Plan für den Fall der Fälle aufzustellen? Wenn du Hilfe brauchst oder einfach mal mit mir darüber sprechen möchtest, dann melde dich gerne bei mir – gemeinsam finden wir eine Lösung für dich.