Auf die Frage, wie hoch die Notfallreserve bei jedem einzelnen sein sollte, gebe es keine pauschale Antwort. Diese hänge vielmehr von den Umständen wie verschiedenen weiteren Faktoren des Sparenden ab. „Ein Selbstständiger mit Familie sollte definitiv mehr Rücklagen bilden als ein alleinstehender Angestellter“, betont Marc Thiel.
Für Angestellte könne grundsätzlich festgehalten werden, dass ein minimal dreimonatiges Nettoeinkommen ein guter Puffer für den Notfall ist. Mit diesem beiseite gelegten Geld könne man für alle unerwarteten Kosten aufkommen, ohne dabei direkt Schulden zu machen oder gar einen Kredit aufnehmen zu müssen.
„Unabhängig von der Sicherheit des Jobs ist es wichtig, sich rechtzeitig darüber Gedanken zu machen, wie gut und wie lange man mit dem zur Verfügung stehenden Arbeitslosengeld auskommen kann – sollte man plötzlich ohne Job dastehen“, erklärt der Finanzcoach und führt weiter fort: „So kann Existenzängsten vorgebeugt werden.“ In vielen Fällen müsse von dem Ersparten zusätzlich die eigene Familie mitversorgt werden oder es bestehen andere dauerhafte Verpflichtungen. An dieser Stelle rät Marc Thiel zu einem Richtwert von insgesamt sechs Monatsgehältern.
„Im Gegensatz zu Angestellten tragen Selbstständige ein höheres Risiko und sollten dementsprechend auch deutlich mehr Reserven aufbauen“, akzentuiert Marc Thiel. Es gehe darum so viel Geld zu sparen, dass sowohl private als auch berufliche Kosten in diesem Zeitraum gedeckt werden können. Die Höhe des Ersparten hänge dabei von dem persönlichen Risikoempfinden ab. „Nicht nur Corona hat uns gezeigt, wie schnell Unternehmen und ganze Branchen in die Knie gezwungen werden können.
Politische Entscheidungen und Bewegungen, zu gutes oder zu schlechtes Wetter, die wirtschaftliche (Weiter-)Entwicklung und auch ganz andere unvorhersehbare Gründe können dafür sorgen, dass ein Selbstständiger von jetzt auf gleich tief fällt und mit seinem Angebot kurz- und auch langfristig keine berufliche Perspektive mehr hat“, präzisiert der Finanzcoach.
Egal ob jemand angestellt oder selbstständig ist, sei es mehr als hilfreich, sich vorab Gedanken zu machen und ausreichend Geld für den unerwarteten Notfall beiseite zu legen. So verdeutlicht Finanzcoach Marc Thiel abschließend: „Von den angesparten Rücklagen sollte nicht der nächste Urlaub bezahlt werden oder neue Klamotten für die Kinder. Das verlangt ab und zu sicher ein wenig Konsequenz, aber es lohnt sich. Denn es zieht einem in der Krise nicht sofort den Boden unter den Füßen weg.“
In einem seiner aktuellen Blogs finden Sie unter anderem einen 3-Stufen-Notfallplan und viele weitere Informationen zu Marc Thiel – finanziell selbstbestimmt leben – gibt es unter: www.marcthiel.de