Gibst du im Schnitt weniger Geld aus, als du einnimmst? Kennst du deine Ausgaben im Detail? Oder ist dein Geld förmlich schon verplant, bevor es überhaupt auf dem Konto liegt? Das liebe Geld – so schwer verdient und so schnell wieder weg. Viele von uns kennen das und der Grund dafür ist meist ziemlich simpel: Wir wissen nicht mehr, wofür wir unser Geld eigentlich ausgeben, denn es war noch nie so einfach und unauffällig.
Und so verlieren wir nach und nach den Überblick – zwischen sämtlichen spontan abgeschlossenen Abos, Lastschrift-Käufen, Paypal-Verlockungen und all den wichtigen oder weniger wichtigen Dingen, die wir uns monatlich anschaffen. Wer dabei nicht aufpasst, landet im Hamsterrad und kämpft immer wieder von vorne gegen die roten Zahlen auf dem eigenen Konto – denn auf einmal ist am Ende des Geldes noch sehr viel Monat übrig.
Erwischst du dich gerade vielleicht bei einem kleinen Nicken? – Dann solltest du dich dringend deinen persönlichen Finanzen wie deiner Budgetplanung auseinandersetzen. Folgende Tipps helfen dabei, dir einen Überblick zu verschaffen und die Schrauben zu finden, an denen du drehen solltest:
- um schuldenfrei in die Zukunft zu blicken,
- trotzdem nicht auf Dinge verzichten zu müssen, die dir wichtig sind und
- Geld zu sparen für die finanzielle Selbstbestimmung.
Schritt 1: Aufschreiben zahlt sich aus
Die Lösung ist einfach und trotzdem zielführend. Der erste Schritt zu einem aussagekräftigen Überblick über die eigenen Finanzen lautet: Schreibe alles auf.
Egal, ob es das Netflix-Abo, die Dauerüberweisung für die Patenkinder oder die Leasingrate für dein Auto.
Wenn du das circa drei Monate lückenlos schaffst, hast du am Ende ein gutes Gefühl dafür, bei wem dein Geld am Ende landet. Dabei sollten unbedingt auch die Ausgaben berücksichtigt werden, die nur jährlich oder halbjährlich fällig sind, indem du sie auf den Monat runter rechnest.
Per App, Excel oder lieber die klassische Papierform – du entscheidest
Wo und wie du deine Ausgaben notierst, ist erst einmal zweitrangig. Mittlerweile gibt es gute Apps, beispielweise das Haushaltsbuch Moneycontrol, die dir die persönliche Buchhaltung erleichtern. Selbstverständlich kannst du dir alternativ auch deine ganz individuelle Kostentabelle in Excel oder auch auf einem Blatt Papier erstellen.
Ein hilfreicher Tipp an dieser Stelle: Idealerweise ist deine Übersicht direkt so angelegt, dass du zu einem späteren Zeitpunkt darauf zurückgreifen kannst. Demnach können deine Zahlen ganz einfach aktualisiert und verglichen werden.
2. Schritt: Priorisiere deine Ausgaben
Eine kleine Warnung vorab: Dieser Schritt könnte etwas weh tun, denn er geht an die Komfortzone. Hinterfrage bei all deinen Ausgaben, ob sie tatsächlich notwendig sind und ob du dafür wirklich (so viel) Geld ausgeben musst bzw. willst.
Vielleicht gibt es auch Alternativen:
- Zahlst du zum Beispiel Beiträge für eine Mitgliedschaft im Golfclub oder im Fitnessstudio, die du aber eigentlich überhaupt nicht nutzt?
- Brauchst du wirklich ein Abo für Amazon Prime, Netflix UND Sky oder reicht vielleicht auch ein Anbieter?
- Hast du bei einer Werbeaktion kostenfreie Probemonate abgeschlossen, die mittlerweile in einen kostenpflichtigen Vertrag übergegangen sind und die du nun gar nicht nutzt? Dann wäre es Zeit zu kündigen.
- Musst du tatsächlich jeden zweiten Tag in einem Restaurant essen gehen oder gibt es günstigere Varianten, wie beispielsweise selber kochen?
- Nutzt du die Vorteile deiner großen zentrumsnahen Wohnung wirklich oder reicht auch ein Zuhause, das etwas außerhalb der Stadt liegt?
Diese und ähnliche Fragen helfen dir dabei, unnötige Kostenträger ausfindig zu machen und zu hinterfragen, was dir persönlich wichtig ist.
Brauche ich das wirklich?
Es geht darum, herauszufinden, was du wirklich brauchst und was eben nicht. Hier sollte jeder ganz individuell überlegen, was ihm wichtig ist.
Bei mir ist es beispielsweise das Reisen. Es ist mir sogar so wichtig, dass ich gerne bereit bin, dafür auch mal einen Euro mehr zu bezahlen. Damit das möglich ist, spare ich an anderer Stelle: Mein Fernseher ist mittlerweile 12 Jahre alt und solange er noch einwandfrei funktioniert, sehe ich keinen Grund darin, ihn gegen ein neues Modell einzutauschen.
Außerdem besitze ich kein eigenes Auto, für das ich monatliche Kosten tragen muss. Stattdessen komme ich hier in Hamburg wunderbar ohne aus und greife bei Bedarf auf die mittlerweile vielseitigen Möglichkeiten zurück, die mir die Großstadt bietet.
Für Jemanden, der beispielsweise auf dem Land wohnt und für den täglichen Weg zur Arbeit auf ein Auto angewiesen ist – gestaltet sich der Verzicht auf ein eigenes Auto möglicherweise schwieriger: Hier werden demensprechend andere, subjektive Entscheidungen getroffen.
Schritt 3: Gebe weniger aus, als du einnimmst
Hast du deine Ausgaben vollständig aufgelistet? Hast du dein Sparpotential erkannt und für dich entschieden, wofür du bereit bist, dein Geld auszugeben? – Dann solltest du deine laufenden Kosten noch so anpassen, dass du am Ende des Monats weniger ausgibst, als du einnimmst.
Mein Tipp:
Für laufende Kosten, die lediglich jährlich oder halbjährlich anfallen, lohnt sich ein Rücklagenangebot. Du kannst also monatlich Geld überweisen und so die Gesamtsumme für den Zeitpunkt der anfallenden Zahlung sparen.
Unterm Strich bedeutet das – Freiheit und Flexibilität. Und dahinter steckt eine ganz einfache Rechnung: Wenn deine Ausgaben geringer sind als deine Einnahmen, hast du die Möglichkeit, dein Geld für dich arbeiten zu lassen. Du kannst dein Geld so ansparen, dass sich irgendwann auch größere Wünsche erfüllen lassen, ohne sich großartig verschulden zu müssen.
Du kannst natürlich versuchen deine Einnahmen zu erhöhen, um diesem Ziel näher zu kommen. Doch auf Dauer macht das weder glücklich, noch ist es in den meisten Fällen so einfach umsetzbar. Deswegen gilt: Rechne dich jeden Monat auf Null.
Rechne dich arm
Plane deine anstehenden Ausgaben jeden Monat individuell. Überlege dir genau, welche Kosten auf dich zukommen – sowohl bei den laufenden als auch bei variablen Kosten. Planst du zum Beispiel ein Wochenende mit Freunden, lege bereits vorab dein Budget fest und „zahle“ dich selbst aus.
Der Rest deiner Einnahmen fließt direkt auf andere Konten, auf die du im Idealfall nicht so einfach zugreifen kannst. Der Vorteil: Du lernst mit der vorher festgelegten Summe zu leben und vermeidest ungeplante Ausgaben.
Viele wählen jedoch den gegenteiligen Weg: Sie schauen am Ende des Monats, wie viel Geld übrig ist, um dann zu sparen. Diese Vorgehensweise verleitet natürlich dazu, mehr Geld auszugeben als eigentlich notwendig. Denn das Geld ist schließlich da und einfach verfügbar – und am Ende des Monats dann eben doch nicht mehr.
Ein Fazit
Du möchtest dich mit dem Thema Finanzen beschäftigen? Dann solltest du zuerst deine Ausgaben kennen und diese hinterfragen, um mögliches Sparpotential ausfindig zu machen. Bestimme, was dir persönlich wichtig ist und versuche, deine Ausgaben inklusive wichtiger Rücklagen schon zu Beginn des Monats einzuplanen. Hierzu ist es essenziell, stets den Überblick über die persönlichen Finanzen zu bewahren.